Oha! Es gibt ein neues
journalistisches Genre im Großherzogtum zu begrüßen, Abteilung Luxemburgensia:
die Blogkritik. Meines Wissens wurden einheimische Blogger und die Beiträge auf
ihren Webseiten bislang nicht in den Feuilletonspalten der Medien besprochen und
in solchem Umfang gewürdigt. Seit diesem Wochenende und Charlotte Wirths
Rezension dieses Tumor-Blogs im Lëtzebuerger Land hat sich das geändert. Doch
auch im Ausland scheint die neue Kategorie noch nicht allzu weit verbreitet zu
sein. Gibt man in einer der bekannten Suchmaschinen den Begriff „Blogkritiken“
ein, so erhält man ausschließlich Ergebnisse für „Buchkritiken“. Bekanntlich
ist ein Blog aber noch lange kein Buch und die meisten Blogs werden – zum Glück
– auch nie Bücher werden.
Als ich die Besprechung las, kam
mir die Nähe von Tumor zu Humor in den Sinn. Für diese etwas abwegige
Assoziation bietet Wirths Text nicht den geringsten Anlass. Stattdessen liefert
er, meinem Empfinden nach, eine empathische Einschätzung seines Gegenstands,
trifft den richtigen Ton und wird sowohl dem Ernst der Lage als auch der Ungleichartigkeit
seines Themas vollauf gerecht.
Ich habe mich, zugegebenermaßen,
über den Zeitungstext gefreut. Doch kaum war ich mit seiner Lektüre fertig, kam
mir, wie häufiger in den letzten Tagen, der kommende Montag in den Sinn:
nächster Krankenhaustermin, nächster PET Scan, nächste Spritzen und Infusionen.
Für Montagabend nehmen wir uns einstweilen nichts vor, je nachdem, wie die
Resultate ausfallen werden. Falls dann überhaupt Resultate vorliegen, auf die
Schnelle.
Und irgendwann muss ich, nach
mehrwöchiger Unterbrechung, ja auch mal wieder ausführlicher über den Anderen,
den ungebetenen Gast, das Tier in mir berichten …
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