Ein guter Tag: Schnee weg, ein Hauch von
Frühlingstemperaturen, vor allem die Mail von Dr. K., die mit Dr. H. von der
Nuklearmedizin gesprochen hat. Beide halten es für richtig, den weiteren
klinischen Verlauf abzuwarten und die sechste Radiopeptidtherapie frühestens im
März einzuplanen. Es bleibt also beim Februar-Termin für die nächste Somatuline-Spritze.
Laufe mit der Nachricht ins Arbeitszimmer von S., wir umarmen uns, sie
versucht, ein Tränchen vor mir zu verbergen, vergeblich. Gleich darauf buchen
wir Tickets ins Baskenland, wo bald ein bisschen Sonne zu sehen sein wird,
hoffentlich.
Am Nachmittag in die Stadt, ein paar Besorgungen erledigen,
eine Kleinigkeit essen, ins Kino. Leider enttäuscht der neue Film von François
Ozon uns sehr, abgesehen von dem roten Faden mit den diversen Katzen. Ansonsten
viel Durchschnitt und Unwahrscheinliches, nichts Spritziges, dafür lange
Durststrecken, viel Langeweile und Bof!
Nicht vergessen: Den kurzen Nepal-Text aus dem
„Giraffenbier“ üben, den ich demnächst vorlesen, in ein Mikrofon sprechen soll,
im Rahmen eines pädagogischen Projekts, für das er ausgewählt wurde.
Aber wieso fährt der ehemalige Arbeitskollege plötzlich
mit einem Lieferwagen an meinem Bett vorbei, mitten in der Nacht? Es sitzen
noch andere Leute in dem Auto, von denen ich niemanden kenne. Sie halten kurz
an, einer hat eine mehrfarbige Katze auf dem Schoß, und erkundigen sich
nach meinem Befinden. Ich sage ihnen, ich sei zu müde, um ihnen das alles im
Detail zu erklären, sie möchten doch bitte wiederkommen, wenn ich ausgeschlafen
bin. Daraufhin rollt mein ehemaliger Arbeitskollege mit den Augen, bläst
entnervt die Backen auf und fährt kopfschüttelnd davon. Endlich kann ich
weiterschlafen.