Gestern: Frühstück im Grünen. Ab und zu, mit dem einen oder anderen Windstoß, weht ein süßliches Duftwölkchen heran. Komme erst durch den Hinweis von S. darauf, dass Parfüms ja – angeblich – aus Veilchen, Rosen und anderen Blümchen gemacht sind und sich keineswegs hinter einer der Hecken, unter einem der Sträucher eine Dame versteckt, die zu viel des Riechwässerchens aufgetragen hat – wo kommen nur plötzlich all diese Verniedlichungen her?
Bis zum Abend ist der Wohlgeruch vergangen. Stattdessen erschrickt uns der Anblick der erst vor zwei Tagen gekauften Lebensmittel. Die Basilikumstängel sind vor lauter Mattigkeit umgeknickt; die ersten Champignons setzen Schimmel an; die Rosen lassen die welken Köpfe hängen; die Ananas ist überreif und angefault. Dann plötzlich kann man das aufziehende Gewitter riechen, den Regen, der bald niederprasseln und Erde und Gras zum Dampfen bringen wird.
Während draußen die Sintflut naht, lese ich über die Würfelqualle, eines der für Menschen tödlichsten Tiere überhaupt. Wenn sie aus ihren mehr als einen Meter langen Tentakeln genügend Gift injiziert, kann sie einen Menschen in weniger als zwei Minuten töten. Bislang wurden Würfelquallen hauptsächlich im fernen Australien gesichtet, neuerdings lassen sie sich auch in Thailand, der Karibik, Indien und Südafrika und sogar an der walisischen Küste blicken. Da muss ich zum Glück nicht (mehr) hin.
Heute: Training in der Muckibude, wie ziemlich regelmäßig in letzter Zeit. Bei erhöhter Außentemperatur sind alle Fenster geöffnet, trotzdem schwebt ein etwas strenger Duft durch den Raum. Doch zur Mühe gehört das Schwitzen dazu. Zumindest während des Radelns bleibt, trotz bässelastiger Musikbeschallung, Zeit zum Lesen, na ja, zum Durchblättern diverser Illustrierten. Auch in einem dieser Blätter ist von tödlichen Naturgefahren die Rede, aber bloß im Zusammenhang mit der zweiten Staffel der Serie „Wayward Pines“, die man anscheinend gesehen haben muss.
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