Neulich abends erstmals Brot gebacken, indisches Paratha in Form von vier schneckenartig eingerollten Fladen, serviert zu Hähnchen Tikka Masala, nach einem Rezept von Jamie O. S. fuhr sich mehrfach genüsslich mit der Zungenspitze über die Lippen. Gleichzeitig behauptete sie, das sei kein Hähnchen-, sondern Putenfleisch. Dazu gab es Basmati-Reis, dem eine Prise Salz fehlte. Als Dessert wurden musikalische Häppchen von David Sylvian aufgetischt, gefolgt von CocoRosie-Delikatessen und der neuesten Kreation von Mogwai. Als Digestif ein gehöriger Schluck Soberano aus einer dieser handlichen, aber nicht sonderlich appetitlichen Plastikflaschen, die es neuerdings auf Flughäfen in den Dutyfree-Shops zu kaufen gibt. Kurz nach Mitternacht donnerte es einmal so kräftig, als würde eine tonnenschwere Mütze Schlaf auf uns niedersinken und auch die muntersten Nachteulen im Nu in einen komaähnlichen, beinahe schon dramatischen Zustand versetzen.
Die Paratha-Fladen waren übrigens nicht dünn genug ausgerollt, so dass der Teig in der Mitte noch ein wenig roh geblieben war. Auch hier fehlte Salz. Demnächst also neuer Versuch. Ende des Kochkurses.
Heute Nachmittag dritte Monatsspritze. Und Blut abzapfen, zur Kontrolle, ob und was sich in den letzten Wochen im Körper eventuell verändert hat. Wie immer: etwas aufgewühlt vor lauter Ungewissheit. Die allgemeine Unbeschwertheit ist wohl dahin, für immer – oder schrieb ich das schon?
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