Sonntag, 20. August 2017

Eine Chronik (50)


Das Denken einstellen. Geht nicht. Die Hitze auf Sparflamme herunterdrehen. Geht manchmal, aber nicht wirklich. Dann springt, zum Glück, der tröstende Alltag dich an und im Nu hast du anderes im Sinn, während du auf der Wiese sitzt, unter dem Sonnenschirm, und es ganz allmählich zu tröpfeln beginnt. Rasen mähen zum Beispiel, Unkraut jäten, Mulch auftragen, welke Rosenblüten abzibbeln. Doch sogar bei der Gartenarbeit denkst du an das, woran du einmal für fünf Minuten nicht denken wolltest.

Nun stehen – endlich wieder – ein paar offene Tage an, leere Tage, die ebenfalls gefüllt sein wollen. Doch mit keinerlei Erwartungen verbunden sind, keine Forderungen stellen, keine Wünsche äußern, einfach kommen, gespannt darauf warten, wie mit ihnen umgegangen werden wird, und genauso einfach wieder gehen. An wem liegt es, am Ende? Worauf kommt es an?

Die Nachbarn zur Linken werden mir ihre Geschichten erzählen. Ich werde genau zuhören und mir alles merken. Während der Nachbar zur Rechten mit seinem lärmenden Aufsitzer unterwegs ist und alles klein macht, was ihm unter die Räder kommt.

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